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Die griechisch-bulgarische Grenze während des Kalten Krieges: die griechische Perspektive

Yorgos Christidis

Während des Kalten Krieges wurde fast die gesamte griechisch-bulgarische Grenze als strikte Sicherheitszone eingestuft und stand unter militärischer Verantwortung und Bewachung. Jede Person, die versuchte diese illegal von Bulgarien aus zu überwinden, musste ein hohes Risiko eingehen, da beispielsweise viele Minen von der Hellenistischen Armee entlang der Grenze gelegt wurden, um „die Gefahr vom (kommunistischen) Norden“ für die nationale Sicherheit Griechenlands einzudämmen.

Das spezifische System der Grenzregion selbst geht allerdings auf Entscheidungen der griechischen Regierung vor dem Kalten Krieg zurück. Im Dezember 1936 verordnete das diktatorische Regime von Ioannis Metaxas das Gesetz 736/1936, wodurch die so genannten „defensiven Regionen“ vom Norden Griechenlands, der griechisch-albanischen Grenze bis hin zur griechisch-bulgarischen unter militärischer Kontrolle standen. Es umfasste insgesamt knapp 1200 Kilometer und beinhaltete alle 11 Grenzbezirke Griechenlands – 5 davon betrafen die griechisch-bulgarische Grenze (Serres, Drama, Xanthi, Rodopi und Evros). Jede „defensive Region“ beinhaltete eine „verbotene Zone“ («απαγορευμένη ζώνη»), wo der Zugang für nicht-militärisches Personal verboten war, und eine „Überwachungszone“ («επιτηροφμενη ζώνη»), wo der Zugang für Zivilisten unter bestimmten Regeln und Einschränkungen erlaubt war. Einheimische die in der „Überwachungszone“ wohnten hatten spezielle Ausweise, während Bewohner außerhalb der Zone eine Erlaubnis brauchten, um das Gebiet zu betreten. Das Regime der „Überwachungszonen“ blieb in großen Teilen im Norden Griechenlands bis zum Dezember 1970 bestehen, als es von der Regierung abgeschafft wurde – mit Ausnahme der Region West-Thrakiens, welches 3 der 5 Bezirke der griechisch-bulgarischen Grenze (Xanthi, Rodopi und Evros) umfasste. Dort wurden die „Überwachungszonen“ erst im November 1995 abgeschafft.