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Die Opfer des Grenzregimes an der innerdeutschen Grenze

Dem DDR-Grenzregime an der innerdeutschen Landgrenze fielen zwischen 1949 und 1989 mindestens 327 Menschen zum Opfer. Unbewaffnete Flüchtlinge wur­den von Grenzsoldaten erschossen, von Minen und Selbstschussanlagen zerfetzt oder ertranken bei Fluchtversuchen. Auch Grenzsoldaten kamen ums Leben. Werden die bei Fluchtversuchen über die Ostsee Ertrunkenen, die an der Berliner Mauer erschossenen und die an der sogenannten „verlängerten Mauer“ an den Grenzen der Ostblockstaaten ums Leben gekommenen DDR-Flüchtlinge miteinbezogen, sind vermutlich 1.000 DDR-Bürger am Eisernen Vorhang ums Leben gekommen.

Der Forschungsverbund SED-Staat an der Freien Universität Berlin untersuchte von August 2012 bis Dezember 2016 die Schicksale von Männern, Frauen und Kindern, die zwischen der Staatsgründung im Jahr 1949 und dem Fall der Mauer 1989 an der innerdeutschen Grenze zwischen der Lübecker Bucht und der damaligen DDR-Grenze zur Tschechoslowakei ihr Leben verloren. Als Ergebnis der Recherchen erschien 2017 das biografische Handbuch „Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes an der innerdeut­ schen Grenze 1949-1989". Das dazugehörige Begleitsammelbandband „Die Grenze des Sozialismus in Deutschland. Alltag im Niemandsland“ erschien 2018 und befasste sich mit historischen, regional- und alltagsgeschichtlichen Begleitumständen des DDR-Grenzregimes, mit seiner juristischen Aufarbeitung und in einer exemplarischen Darstellung mit den Zuständen an der Demarkationslinie der sowjetischen Besatzungszone von 1945 bis zur Gründung beider deutschen Staaten im Jahr 1949.

Die Biografien der Todesopfer sind im Biografischen Online-Handbuch online abrufbar.