Das Center für Digitale Systeme (CeDiS) der Universitätsbibliothek (UB) der Freien Universität Berlin hat als Projektpartner insgesamt 16 Videos-Interviews mit Angehörigen der Todesopfer der Grenzregime und anderen in die Ereignisse involvierten Personen geführt. Ausschnitte daraus wurden in den Artikeln des digitalen Biografischen Handbuchs veröffentlicht, um die Lebensgeschichten der Todesopfer näher zu beleuchten oder die Ereignisse um eine persönliche Perspektive zu ergänzen. Zudem erfolgte eine Bereitstellung der Interviews für Wissenschaft und Bildung auf einer geschützten Online-Plattform.

Für die Interviewführung mit Angehörigen der Todesopfer wurde ein narratives Verfahren mit einem offenen Leitfaden gewählt. Bei einem narrativen Interview soll der Interviewte zu einer längeren Erzählung animiert werden. So wird der interviewten Person Raum zur Selbstgestaltung der Erzählung bzw. zur Präsentation ihrer Erfahrungen und Perspektive auf das angesprochene Thema gegeben. Ziel ist es, die interviewte Person zu einer Erzählung in Zusammenhängen zu bewegen und nicht lediglich auf eine Frage zu antworten.

Mit ehemaligen Ausreiseantragsteller*innen oder geflüchteten DDR-Bürger*innen werden narrative lebensgeschichtliche Interviews geführt, da hier die in der Biografie dargestellte Person im Mittelpunkt steht. Die interviewte Person wird dazu ermuntert, ihre gesamte Lebensgeschichte zu erzählen.

Narrative Interviews bieten sich ebenfalls für die Bereitstellung in einem Onlinearchiv an, da hier das Forschungsinteresse und die Fragestellung der Untersuchung noch unbekannt sind bzw. erst durch den Nutzer erfolgen.

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